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  • 25.11.2019

HANDELSKRIEG USA-CHINA: EIN DRAHTSEILAKT

Die wichtigsten Erkenntnisse:

  • Zur neuesten Eskalation: Donald Trump plant ab 1. September zusätzliche Zölle in Höhe von 10 Prozent für chinesische Importe im Wert von weiteren 300 Mrd. USD. Dies ist insofern überraschend, da es schien, als hätten die beiden Länder auf dem G20-Treffen im Juni eine gemeinsame Basis gefunden. Der Waffenstillstand war jedoch nur von kurzer Dauer und China reagierte mit eigenen Maßnahmen in Form einer Aussetzung der US-Agrarimporte und einer Währungsabwertung, was die Situation weiter verschärfen könnte.
  • Wirtschaftliche Auswirkungen: Der Welthandel wird weiterhin unter Druck stehen. Es gibt keinen Grund, mit einer Rezession zu rechnen, aber die Auswirkungen auf das Wachstum werden ausreichen, um die Wirtschaftspolitik zu ändern, beginnend mit der geldpolitischen Lockerung. Die meisten Zentralbanken in den Emerging Markets befinden sich ebenfalls in einer Lockerungsphase. Die Gefahr ist jetzt, dass sich der Handelskrieg in einen Währungskrieg verwandelt. Der Handelskrieg wird die Karte der globalen Wertschöpfungsketten neu gestalten, einige Volkswirtschaften könnten daher von neuen ausländischen Direktinvestitionen profitieren.
  • Auswirkungen auf Veranlagungen in Emerging Markets (EM): Ein langfristiger Handelskrieg könnte das globale Wachstum verringern, ausgelöst durch eine Verlangsamung in China und den USA. Der Handelskrieg könnte jedoch durchaus ein Kampf um die weltweite Vormachtstellung der beiden führenden Volkswirtschaften sein. Einige EM, die sich stärker auf die Inlandsnachfrage und die Umstrukturierung der globalen Lieferketten konzentrieren, sind möglicherweise besser in der Lage, durch die Volatilität zu navigieren, während andere, die gut in die derzeitigen Technologieketten integriert sind, am stärksten darunter leiden würden. Anleger sollten sich von extremen Positionen fernhalten und einen defensiveren Zugang wählen. Bei EM-Anleihen in Hartwährung glauben wir, dass die Liquidität durch die Zentralbanken weiterhin unterstützend wirken wird, während wir bei EM-Währungen, insbesondere in Asien, vorsichtiger sind.
  • Auswirkungen für Investments allgemein: Die USA haben China offiziell als Währungsmanipulator bezeichnet, aber es ist unklar, welche konkreten Maßnahmen die beiden Seiten ergreifen werden. Klar ist, dass Investoren die daraus resultierende Unsicherheit und die Auswirkungen auf Geschäftsentscheidungen nicht mögen. Wir sind in einer späten Zyklusphase und glauben, dass ein vorsichtiger Ansatz notwendig ist – durch eine positive Haltung zu US-Staatsanleihen (wenn auch nach der starken Rally etwas reduziert) und durch eine vorsichtige Haltung zu Aktien. Wir glauben, dass diese Phase der Volatilität selektive Chancen für Aktien in den EM und in den entwickelten Märkten eröffnet. Anleger könnten auch Gold in Betracht ziehen, um die Volatilität zu verringern. Insgesamt bevorzugen wir vor dem aktuellen Markthintergrund defensive Themen.

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